Age of Darkness
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Yuki
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Eternia Empty Eternia

15.07.23 16:13
Eine Aura der Verzweiflung machte sich breit. Wie sollte sie es auch nicht tun, man brauchte sich nur umzuschauen, um zu verstehen, was Sache war. Eine Gruppe von Helden, die sich auf der Spitze eines Berges im Kampf gegen einen Dämonen befanden, der so riesig war, dass er mit seiner Pranke alleine dafür hätte sorgen können, dass normale Sterbliche wie Ameisen unter seiner Hand zerquetscht worden wären. Als wäre das nicht auch schon schlimm genug, so reichte der Blick am Dämon vorbei um das Glühen der Landschaft in den Rauchschwaden erkennen zu können. Was sich hier abspielte war kein 'einfacher' Heldenakt einer Gruppe um die Ländereien eines Königs zu retten, nein, es war sehr offensichlich, dass hier ein Kampf stattfand, der das Schicksal des gesamten Planeten entscheiden sollte.

Der Kampf musste sich schon seit Tagen abgespielt haben, denn langsam zehrte die Erschöpfung an den Knochen der Helden. Sie hatten schon viel zusammen erlebt und noch mehr dafür getan, dass diese Welt, ihre Heimat, sicher war, nur damit sie hier an diesem Punkt ankommen würden: All ihre Macht konnte sie nicht vor ihrem Widersacher retten, doch das war nicht das schlimmste an der gesamten Situation. Sie hatten nicht einfach versagt und ihr Ende besiegelt, nein, sie hatten den ganzen Planeten im Stich gelassen.

Eine Stimme ertönte plötzlich. „Eternia. Dass ich nicht lache.“, keuchte eine kleinere Frau in den Reihen der Helden. Unter einer Kapuze versteckte sie ihr rabenschwarzes Haar und ein paar Hörner und lediglich ihre rubinroten Augen waren im Schatten des Textils wirklich klar zu erkennen. Ihr Schweif peitschte auf den Boden und machte klar, dass sie offensichtlich sehr unzufrieden mit der Situation war. „Wer sich diesen Namen für unsere Welt hat einfallen lassen hatte absolut keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen würde!“ Die Wut in ihrer Stimme, gemischt mit der Verzweiflung die sich generell breitmachte, mischte jetzt ausgerechnet auch noch Trauer in dieses Gemisch der Emotionen, welches sich selbst Atmosphäre bezeichnete. Sie stützte sich auf das Schwert einer ihrer Mitstreiter, welches vor ihr im Boden steckte, um sich aufrecht hinstellen zu können, und versuchte einige Schritte nach vorne zu tätigen. „Ich hasse das hier. Alles. Wie konnte es sein, dass das hier passieren würde?“ Ihr lief eine Träne über die Wange. Sie hatten so viel getan, um diese Welt zu retten, doch egal was sie machten, es reichte einfach nicht. Ihre Kameraden lagen größtenteils um sie herum im Dreck, klammerten sich noch gerade so an den eigenen Lebensfunken, während sie und einige wenige noch gerade so standen und zusehen mussten, wie dieser Titan vor ihnen sie nicht einmal beachtete und weiter das Land in Schutt und Asche legte. Sie atmete schwer ein und aus, dann setzte sie erneut einen Fuß vor den anderen. Die Frau hatte einen Plan, soviel war klar. Und sie wusste ebenfalls, dass es keine andere Lösung als diese eine gab. Sie schloss ihre Augen und schöpfte ihre letzte Kraft. Ihre Füße lösten sich vom Boden, der im selben Moment unter ihr wegbröckelte. Ein paar grellleuchtender Knochen schoss aus ihrem Rücken, schlugen in einer kraftvollen Bewegung auf und schlagartig bildeten sich schneeweiße Federn auf dem Paar Knochen, welche sich als Flügel herausstellten. „Das ist ein Witz, oder Lisa?!“, schnaubte einer ihrer Kameraden, der sein Bewusstsein gerade noch so unter Kontrolle hatte. Die junge Dämonin ließ sich davon aber nicht aus der Fassung bringen und konzentrierte sich weiter ohne von ihrem gigantischen Widersacher auch nur bemerkt zu werden.

Langsam breitete sich das Glühen ihrer Flügel auf den restlichen Körper aus. „Bitte verzeiht mir. Ihr alle.“, brachte sie unter Mühe hervor. Sie wusste genau, was passieren würde. Doch sie musste dieses Risiko eingehen. Alles war besser, als hier zu sterben. Das galt für sie, für ihre Kameraden und für den Planeten selbst. „Ich weiß genau, dass ihr hassen werdet, was ich jetzt tun muss, aber vertraut mir einfach.“ Ihre kryptischen Worte warfen ein Gemisch von Angst und Verwirrung auf das Gesicht des einzigen Mitstreiters, der noch bei Bewusstsein war. „Was auch immer du vor hast, Lisa, wir haben verloren. Du kannst nichts mehr tun, was uns aus diesem Mist hier rausholt. Sie haben gewonnen.“ Die Frau öffnete ruckartig ihre Augen und eine Welle von Licht breitete sich aus, während sie ein „NEIN!“ hervorbrachte. Und plötzlich war die Umgebung, ihre Kameraden und auch der Titan verschwunden. Alles war weg, lediglich ein endloses Weiß war geblieben. Die Dämonin fiel auf die Knie. „All diese Macht... Dieses Geheimnis, das ich mit mir herumschleppte, nur damit wir am Ende doch verloren haben. Es tut mir Leid, Eternia. Es tut mir so leid.“ Zu der einen Träne, die ihr über die Wange gelaufen war, gesellten sich schon bald viele mehr dazu. „Ich habe versagt. Ich wollte diese Welt retten, doch...“ Sie brachte kein weiteres Wort hervor und fing nun an, bitterlich zu weinen. Ihre Kraft, die sie bis gerade eben noch mit sich geführt hatte und drohte zu zerquetschen, hatte nun ihren Körper verlassen. Sie hatte niemanden retten können und doch war das Gewicht von ihren Schultern verschwunden. Sie wünschte sich so sehr, dass sie einen weiteren Versuch kriegen würde. Beim nächsten Mal würden sie und die anderen es sicher schaffen, die Welt zu retten. „Bitte...“, seufzte sie. Und ihre Bitte sollte erhört werden. Ein lauter Knall riss sie aus ihrem Selbstmitleid und brachte sie dazu, die tränenden Augen wieder zu öffnen.

Das Licht war verschwunden. Stattdessen fand sie sich auf der Bergspitze wieder, doch sie war verwirrt. Sie blickte sich um und der Himmel war klar und das Blau schmerzte schon fast in den Augen. Auch das Glühen und der Rauch am Fuß des Berges waren einem schönen Grün gewichen. Sie begriff nicht ganz, was passiert war. „NYLISA!“, ertönte eine Stimme und die Dämonin war sich sicher, dass das nichts gutes zu bedeuten hatte. Oft fiel ihr vollständiger Name nicht, eigentlich nur wenn sie irgendwas angestellt hatte. „Was hast du getan?!“ Ihr Blick wanderte langsam in die Richtung, aus der die Stimme kam. Es war ihr Kamerad, Rayn. Der einzige, der die letzten Momente vor dem grellen Licht mitbekommen hatte oder sich zumindest bemerkbar gemacht hatte. Er hatte sich inzwischen in seiner prunkvollen Rüstung direkt vor ihr aufgebaut. Noch immer stand sie regungslos da und ihr geistesabwesender Blick war direkt auf die Brustplatte des Mannes vor ihr gerichtet, der gut zwei Köpfe größer war als sie. „Ich... weiß es nicht.“, stammelte sie und versuchte immer noch zu verstehen, was hier passierte. „Dann find es heraus, du nutzlose Göre!“ Es war offensichtlich, das Rayn und Nylisa sich nicht gut verstanden und sie nur Verbündete waren, weil sie das selbe Ziel verfolgten. Er stampfte wütend davon und versuchte, sich um die weiterhin ohnmächtigen Personen in der Nähe zu kümmern. Er als Paladin war immerhin dafür zuständig, dafür zu sorgen dass seine Gruppe sicher war und er war auch derjenige, der sich um die Verletzungen der anderen kümmerte. Er legte die Hand auf die Wunde einer Magierin, die mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden gelandet war. Rayn erwartete ein Licht, dass die Wunde schließen sollte, doch es geschah nichts. „Verdammt, Nylisa. WAS hast du getan?“ Sie war es leid, sich die Anschuldigungen dieser eingebildeten Blechdose anzuhören. „Ich weiß es nicht, okay?! Ich glaube, ich habe die Zeit zurückgedreht.“ Rayn sprang auf. „Du hast.. WAS?!“ Nylisa schenkte ihm endlich Beachtung, zuckte allerdings nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht wie, aber etwas anderes ergibt keinen Sinn. Und was deinen kleinen Trick da angeht, anscheinend hat uns der Zeitsprung unsere Kräfte gekostet.“ Sie öffnete ihre Hand und versuchte einen Feuerball in dieser zu bilden, doch mehr für als eine kleine Kerzenflamme reichte es nicht. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. „Und das bedeutet, dass es auch das Leben von Ilyana gekostet hat. Sie ist tot, weil ich mich nicht mehr um ihre Wunden kümmern konnte.“ Nylisa knirschte mit den Zähnen. „Und hätte ich nichts getan, wären wir jetzt alle tot, du sturer Bock! Hätte dir das besser gefallen?“ Rayns Hand wanderte zum Griff seines Streitkolbens. „Mir reicht es mit dir! Es wird Zeit, dass deiner dreckigen Blutlinie endlich mal jemand ein Ende bereitet. Ich habe genug von dir, du Dämonenhure!“ Er stürmte auf sie zu, blind geleitet von seiner Wut auf seine ehemalige Verbündete und holte zum Hieb aus, doch Nylisa wich rechtzeitig aus und die Energie, die Rayn in den Hieb gelegt hatte ließ ihn stürzen als der Streitkolben sein Ziel verfehlte. Er versuchte aufzustehen, doch das Gewicht der Rüstung in Kombination mit seiner nun fehlenden Kraft sorgte dafür, dass er wie ein Fisch aus dem Wasser auf dem Boden herumfloppte. „Weißt du, Rayn. Mir reicht es mit dir auch. Ich habe das hier nur getan um unsere Welt zu retten. Ohne zu wissen was ich überhaupt tat.“ Den letzten Satz brachte sie seufzend hervor, während sie dem Paladin mit ihrem Dolch die Kehle durchtrennte und dieser glucksend in eine Blutlache sackte. Ein kalter Schauer lief Nylisa über den Rücken, der von dem Ekel über ihre Aktion ausgelöst wurde.

Sie brauchte einen Moment, ehe sie sich wieder gefangen hatte. Rayns blinde Wut war auf sie übergesprungen und in einem Moment des 'Fressens oder gefressen werden' hatte sie sein Leben beendet. Ihr Magen drehte sich um und es dauerte nicht lange, bis sie unkontrolliert den Inhalt eben jenes neben die Leiche des Paladins gespuckt hatte. Sie war keine Mörderin, doch sie hatte nicht diese Welt gerettet um dann durch die Hand dieses verrückten Fanatikers zu sterben. Doch dann fiel ihr auf, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie das überhaupt angestellt hatte. Hatte sie wirklich nur die Zeit zurückgedreht, oder war dies hier eine neue Realität? Sie hatte so viele Fragen, auf die sie keine Antwort hatte, und diese Menge an Fragen hatte dafür gesorgt, dass sie komplett verdrängt hatte, dass Rayn, Ilyana und sie nicht die einzigen gewesen waren, die nach dem Zauber oder was auch immer das war hier gelandet waren. Langsam kamen auch andere der Gruppe zu sich. Nylisa hoffte nur, dass wer auch immer zu sich kam mitbekam, was sich hier gerade abgespielt hatte und sie nicht dafür verurteilen würde, dass sie das Leben des Paladins in einem Moment der Notwehr beenden musste. Reue und Ekel deswegen saßen jedoch tief in ihren Knochen, was man ihr ohne große Mühe anmerken konnte, selbst wenn man die Situation nicht mitbekommen hatte und auch der Hass, den Rayn auf sie hatte, war nichts neues. Die anderen würden es schon verstehen, bestimmt...
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Eternia Empty Re: Eternia

17.07.23 2:48
Heiße, flüssige Lava tropfte aus den hässlichen Mäuler des Dämons, der seine gefährlichen Pranken in den Boden scharrte. Das sonst weiche, pechschwarze Fell glühte im verschwommenen Licht. Der riesige Hund mit den drei Köpfen stand in Flammen, dessen Wut in ihm grollte wie sein ewiger Hass. Zähnefletschend knurrte Agon. Er war bereits ein riesiger Dämon in seiner vollen Gestalt, dennoch wirkte das Abbild des Kindes von Cerberus neben dem Ungeheuer wie ein kleiner Schoßhund. Cerberus selbst hätte vielleicht mit seiner Größe diesem Dämon ebenbürtig sein können, tja, aber er war nun mal nicht hier, jemand musste ja die Hölle bewachen. 
Agon ließ ein glühendes Augenpaar über das Schlachtfeld wandern, während die anderen Augenpaare jegliche Bewegungen des Widersachers beobachteten. Es stand nicht gut um seine Kameraden, viele lagen reglos auf dem Boden, andere wankten bereits kraftlos.
Sie hatten es zwar geschafft, sich auf dem Gipfel zu beschäftigen, doch es fühlte sich wie ein unendlicher Kampf an und die Lösung war eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Agon war müde. Noch nie hatte er sich so energielos und müde gefühlt. Nur Wut und Verzweiflung schenkten ihm immer wieder den Antrieb, erneute Angriffe auf das Ungeheuer anzusetzen und am Leben zu bleiben. Doch noch nie hatte er dieses bedrückende Gefühl gehabt, dass sie verlieren könnten. Und dass sie scheitern würden, die Welt zu erhalten. Je mehr er dieses Gefühl ablehnte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er einfach nicht mehr konnte. Die tiefe Leere, die ihn sonst einnahm, hatte heute eine besondere Präsenz. Ein Urinstinkt, der ihm nicht erlaubte, im Dreck zu liegen.
Sara erschien auf seinem mittleren, riesigen Kopf. Er spürte ihr winziges Gewicht auf seiner Stirn und diese pulsierende, magische Kugel, die sie vor seinen Flammen schützte, obwohl sie ganz genau wusste, dass es sie nie verbrennen könnte.
Agon, kannst du Rayn und Ilyana auf ihrer Seite unterstützen?”, flüsterte sie beinahe kraftlos und er spürte das Kitzeln ihres Schnelligkeitzaubers, den sie ihm verpasste, noch bevor er etwas erwidern konnte, da verschwand sie wieder. Im selben Augenblick erfasste sein linkes Augenpaar, dass Sara unweit von Nylisa erschienen ist. Er hatte Sara noch nie in solch einer Fassung erlebt, aus der Ruhe gebracht und kräftezehrend. Und Sara hatte Agon noch nie so gehorsam erlebt, als er ohne Widerworte quer über die Flanke zum Paladin und Zauberin die Seite wechselte.
Ein kleines, müdes Lächeln schlich sich auf ihre blassen und spröden Lippen. Lange hatte sie Agon überreden müssen, sich der Heldengruppe anzuschließen und die Welt, auf der sie wanderten, zu beschützen. Es war auch nicht leicht, die Gruppe davon zu überzeugen, dass der sonst kleine Schoßhund zu einem riesigen Ungetüm werden könnte und für sie keine Gefahr darstellen, dass sie es zu ihrem Vorteil nutzen sollten. Doch die Brut von Cerberus könnte Cerberus niemals ebenbürtig werden. Nicht auf Eternia.
Die bernsteinfarbenen Augen fuhren traurig über die Landschaft, als Sara sich ebenfalls einen Überblick schaffte.


Eine einst prachtvolle und schöne Landschaft, nun in Rauchschwaden versunken, bildete den traurigen Hintergrund eines tollwütigen Ungetüms auf der Spitze eines Berges. Der Dämon war so riesig, dass die Größe des Gebirges leicht zu hinterfragen war. Die einst schönen und prächtigen Wälder am Fuße des Berges waren nur noch verbrannte Hölzer, deren Leben von dickflüssiger, aufquellender Lava ausgelöscht wurde. Eine Gruppe von Helden bot dem Dämon engstirnig seit Stunden und Tagen Kontra, doch langsam schwanden ihre Kräfte. Es war der Gipfel ihrer langen Reise und das Geschehen ihres bitteren Kampfes. Doch je länger sie den Dämon zu bezwingen versuchen, desto eher schlich sich die Vermutung ein, dass sie diesen Kampf verlieren würden. Ihnen rannte die Zeit davon und mit jeder Sekunde wich auch ihre Hoffnung, nicht die Hoffnung, diesen Kampf zu überleben, sondern diese Welt zu erhalten.


Saras Griff um ihren Stab wurde schwächer, als sie unweit von Nylisa erschien. Müde stützte sie sich an ihrer Waffe ab. Auch ihre Mitstreiterin schien keine Kraft mehr zu besitzen, Wut und Verzweiflung durchflutete ihre dämonische Aura, die die Magierin sehr gut spüren konnte. Sie konnte diese Aura so gut wahrnehmen und doch fühlte sie sich hilflos. Sara streckte ihre Hand nach der Dämonin aus, wollte mitfühlend nach ihrer Schulter greifen und erstarrte.
Eternia. Dass ich nicht lache. Wer sich diesen Namen für unsere Welt hat einfallen lassen hatte absolut keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen würde”, keuchte Lisa in dem Augenblick.
Eternia. Es hallte laut, wie ein Echo, Nylisas Worte bohrten sich durch Saras Herz wie ein Dolch. Die Zauberin brach zusammen, stolperte nach hinten und fiel auf den Boden.
Sa-ra?”, keuchte Agon, der von der Bestie zurückgeworfen wurde. Im Flug verlor er die Gestalt und fiel wie ein Sack auf den Boden. “E-ter-nia”, flüsterte Sara, ehe sie in das absolute Schwarz tauchte. 


Es war das schönste Licht, was sie jemals hätte sehen können. Wie konnte es möglich sein, überhaupt zu definieren, was das schönste Licht sein könnte?
Doch es war unbeschreiblich. Wunderschön. Eine Wärme. Das schönste Gefühl der Geborgenheit. Eine Wärme, die ihren Körper durchflutete, heilte. Sie verfolgte und umkreiste sie, beflügelte sie. Das grelle Licht fühlte sich an, als würde es sie beinahe einnehmen.
Wo war sie? War das wieder.. eine Vision? Oh, nein. Es war DIE Vision. Ein Alptraum, der sie in ihrem Schlaf verfolgte. War es der Tod?
Sie sah gegenüber diese kalte Dunkelheit. Ein unheimliches, aber starkes Gefühl. Ehrfürchtig. Diese beiden Mächte streckten sich nacheinander und Sara befand sich dazwischen. Es bereitete ihr Angst, sie wollte wie etliche Male fliehen. Doch nun konnte sie es nicht. Beide Kräfte zerrten an ihr und sie hatte keine Kraft zu fliehen. Es fühlte sich an wie ein Schmerz, der ihren Körper erdolchte. Nein. Ihr Körper zerriss.


Es war eine Legende. Eine Legende, die so lange wie diese Welt existierte. Eine Geschichte, die so lange existierte, dass sie bereits vergessen wurde und zur Legende wurde. Eine Legende, deren Zeugin nun Sara erneut wurde.
Ein ewiger Kampf zwischen Himmel und Hölle. Ein ewiger Krieg zwischen Gut und Böse. Und dazwischen sie – zwei Liebende, deren Verbindung nicht willkommen war. Zwei Liebende,  deren Liebe zueinander keine Heimat fand.
Also erschufen sie einen Ort, an dem ihre Liebe Heimat finden konnte. Eine Welt, wo jeder willkommen war. Also erschufen sie Eternia und die Liebenden sollten ewig vereint sein.

Lange blieb diese Welt nicht mehr verborgen, jene, die nichts von dieser Welt wissen durften, erfuhren alsbald von dieser Welt. Wenn es Liebe gibt, dann gibt es auch Hass. Und es durfte kein weiteres Reich neben Himmel und Hölle existieren. 
Und Eternia sollte dafür brennen, viel schrecklicher, als sich jemand es jemals ausmalen könnte. Aus der Asche der Liebenden sah sie eine Silhouette auferstehen.
Sie sah Eternias endgültigen Untergang.
Sie sah die Apokalypse…



Keuchend und zappelnd wachte Sara auf, als hätte jemand versucht, sie zu ersticken. Die Magierin setzte sich auf und starrte panisch in die Ferne, als hätte sie noch weitaus Schlimmeres gesehen, als das, was sie vor wenigen Minuten mit dem Titan erlebt hatte. Das helle Licht und das wunderschöne Blau, ließ sie blinzeln. Sie zog sich die Hände schützend vors Gesicht, um sich an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Durch die Bewusstlosigkeit und ihre Vision, hatte sie von Nylisas Handeln nichts mitbekommen, sie hatte nicht gesehen, was Nylisa getan hatte und wie sie alle gerettet hatte. Auch wurde sie keine Zeugin, wie Rayns Ableben stattgefunden hat. 
Doch viel schlimmer war es, dass sie Zeugin einer Vision wurde, die bereits begonnen hatte.


Zuletzt von Ju am 17.07.23 23:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Eternia Empty Re: Eternia

17.07.23 19:24
Völlig überfordert von den Ereignissen die sich gerade abgespielt hatten starrte Nylisa in die Ferne. Langsam sank sie zu Boden, nachdem ihre Beine nicht mehr in der Lage waren, sie weiter zu tragen. Ihr Blick wanderte auf die beiden Leichen. Es war eine Schande, dass Ilyana den Kampf nicht überstanden hatte und nur ihr lebloser Körper mit hierher transportiert wurde – wo auch immer 'hier' war. Für Rayn hatte sie weniger Mitgefühl, immerhin hätte er fast ihr eigenes Leben beendet, dennoch stand Nylisa im Konflikt mit sich selbst, ob sie seinen ungebrochenen Glauben bewundern oder mit Füßen treten sollte. Der Mann hatte es immerhin irgendwie geschafft, selbst dann noch an seinen Gott zu glauben, als die Welt unterging und die Gottheit sich nach wie vor nicht blicken ließ.

Lisa war zunächst zu sehr in Gedanken versunken als dass sie gemerkt haben konnte, dass Sara zu sich gekommen war und war um so überraschter, als ihr Blick dann endlich in Saras Richtung wanderte. Sie versuchte schnell aufzustehen, haschte zu Sara rüber und ließ sich neben ihr fallen. Mit Tränen in den Augen suchte sie Saras Körper nach Wunden ab und seufzte erleichtert als sie sah, dass Sara – den Umständen entsprechend – unversehrt war, ehe sie die Magierin in den Arm nahm. „Dir ist nichts passiert, was ein Glück. Ich dachte schon, euch allen wäre es wie Ilyana ergangen.“, heulte die Dämonin und machte damit unbewusst auf den Zustand der Elfe aufmerksam. So spontan wie sie die Umarmung eingeleitet hatte, so schnell hatte sie sie auch wieder gelöst. Eine solche Aktion war unter Kameraden wie sie es waren sicher nicht ungewöhnlich, doch hatte Nylisa das Gefühl, dass sie dennoch etwas voreilig agiert hatte. Sie rutschte einige Zentimeter von Sara weg und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie erneut das Wort ergriff. „Rayn, er...“ Sie stoppte kurz, um die richtigen Worte zu finden. „Er hat letztendlich getan, was wir alle schon lange befürchtet hatten und mich attackiert. Ich musste mich wehren...“ Sie schielte rüber zu der Leiche des Paladins, die mit offener Kehle in ihrer eigenen Blutlache lag. „...es tut mir so furchtbar leid.“
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Eternia Empty Re: Eternia

17.07.23 23:04
Die Furcht steckte in Saras Knochen tief, so tief, dass ihr Körper noch immer zitterte. Es war so real gewesen. Aber anscheinend nicht so real, wie das wunderschöne Blau des Himmels.
Verunsichert und verwirrt öffnete sie die Augen. War sie so erschöpft, dass sie gar nicht mehr wusste, wo sie waren? Wo war der Dämon, die Verwüstung? Vorsichtig fuhr sie sich durch das Gesicht, um sich nur bewusst zu werden, dass sie auch wirklich sie war und dass sie sich nicht mehr in ihrer Vision befand. Eine panische Nylisa holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Die kleine Dämonin überprüfte Sara nach Wunden, als wäre ihr etwas ziemlich schreckliches geschehen. Wie lange war ich weg, fragte sie sich. Waren den Anderen überhaupt aufgefallen, dass sie zusammengebrochen ist? Wie hätten sie es auch bemerken sollen, wenn doch vor wenigen Minuten noch ein riesiges Ungeheuer die Welt auseinanderreißen wollte und alle nicht, nur damit beschäftigt waren, den Dämon in Schach zu halten, sondern ihr Leben, aber auch diesen Planeten zu schützen versuchten?
Gefasst verwarf die Magierin ihre Angst und Verwirrung, ihr war das Hier und Jetzt wichtiger, auch wenn sie sich viel mehr davor scheute und drückte, ihr persönliches Erlebnis - ihre Vision - richtig zu interpretieren. Tränen liefen Lisa über das Gesicht, während sie Sara in den Arm schloss. Beruhigend strich Sara ihr sanft über den Rücken. Auch sie war froh, dass es Lisa gut ging.
Ja, mir geht es gut. Aber… was ist denn los? Und warum… ist alles wieder normal?”, stammelte sie verwirrt.
Sie bemerkte, dass sie ziemlich erschöpft war, weil selbst die kleine anschließende Geste, Nylisa die Tränen von den Wagen zu wischen, sich wie ein Akt von großer Kraft anfühlte. Auch wenn Sara kein Mensch von großen Emotionen war, so hatte sie einige ihrer Kollegen ins Herz geschlossen. Nylisa löste sich genauso schnell von ihr, wie sie Sara in die Arme gefallen war. Und da erzählte sie auch, da wo auch der Schuh drückte.
Es ging Nylisa offensichtlich nicht gut und das, was sie nun schilderte, erschütterte Sara. Ihr Blick wanderte zum Leichnam von Ilyana und auch der Blutlache. Es muss schrecklich gewesen sein, von seinem eigenen Kameraden bedroht zu werden. Aus Notwehr hatte sie ihn getötet. Und Sara wusste ganz genau, wie dieser Paladin jemanden bedrohen konnte. Für einen lächerlichen Ritter in einer glänzenden Rüstung. Er war abtrünniger, als er nach außen zeigte.
Rayn war ein temperamentvoller, überheblicher Paladin. Sara konnte ihn tief im Inneren nicht leiden, doch hatte sie sich stets aus seinem Gemüt herausgehalten. Allerdings, wenn er ihre Kameraden anging, besonders die Dämonen unter ihnen, so ergriff Sara stets das Wort, ihn zurechtzuweisen. Besonders Nylisa war ihm ein Dorn im Auge gewesen und er hatte Agon nur wie einen “Hund” behandelt. Sie selber hatte mit ihm eine Konfrontation gehabt. Er hatte sie alleine herausgezogen und sich abfällig über die Dämonen geäußert. Gefährlich wurde er ihr gegenüber, als er unbedingt ihrer Rasse bewusst werden wollte, sie mit dieser Frage bedrohte, denn er glaubte nicht einfach, dass sie nur eine mächtige Menschenzauberin war. “Du verbirgst doch irgendwas!”, bedrohte er sie.
Wir haben keine Zeit für Feindlichkeit und wenn du nicht so ein großer, rassistischer Egomane wärst, wärst du auch Oberhaupt der Paladine geworden”, hatte sie ihm drohend zurück geflüstert, während sein Gesicht bleich geworden war.
Er raunte ein erstauntes, zitterndes “Woher weißt du....", doch sie hatte sich abgewandt und wollte nichts von ihm hören. So hatte sie ihn wenigstens auf Abstand gehalten.
Sara rappelte sich vom Boden auf. Es fiel ihr schwer, sich auf den Beinen zu halten. Langsam stolperte sie zu Ilyanas Körper. Sie überprüfte vorsichtig den leblosen Körper ihrer Magierkollegin und seufzte.
Ihre Aura war offensichtlich erloschen. Sie war tot. Sara presste die Lippen fest zusammen und unterdrückte das erschöpfte Gefühl, die Trauer. Die klaffende Wunde auf ihrem Rücken war vermutlich nicht die Todesursache gewesen und wenn, warum hat Rayn sie nicht geheilt? Sara sackte vor Nylisa auf den staubigen Boden, ergriff vorsichtig ihre Hände und blickte ihr in die Augen:
Es ist okay, es ist nicht deine Schuld, dass er ein verräterischer Idiot ist”, tätschelte sie die Hände der Dämonin und blickte in den Himmel.
Was ist geschehen…? Haben wir …gewonnen? Wie… haben wir gewonnen?”, fragte sie und blickte sich um. Sie mussten sich um die anderen Verletzten kümmern.
Agon!!”, erinnerte Sara sich plötzlich. Unweit von ihnen sah sie pechschwarzes Fell liegen. Sein sonst leicht loderndes Feuer im Fell flammte nicht mehr. Angst breitete sich in Saras Herz aus. Ihr bester Freund konnte nicht tot sein. Niemals! Bevor sie sich dieser Gruppe angeschlossen hatten, waren sie zusammen durch die Ländereien von Eternia gewandert, nachdem die Zivilisationen zusammengebrochen waren.
Sara kanalisierte ihre Aura und wollte sich sofort an seine Seite apparieren, doch es geschah nichts, stattdessen brach sie erschöpft zusammen. Sie konnte ihre Magie nicht kanalisieren und nutzen.
Was war hier los?, war ihr Gedanke, eher sie vor Müdigkeit bewusstlos wurde.
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Eternia Empty Re: Eternia

18.07.23 17:08
Nylisa war mit der Frage, ob sie gewonnen hatten sichtlich überfordert. Sie wusste zwar, dass sie alle gerettet hatte – mehr oder weniger – aber nicht wie. „Ich... weiß es nicht.“, stammelte sie, noch immer den Tränen nahe. „Ich weiß nicht wo wir sind. Oder wann wir sind.“ Sie hatte einen Verdacht, warum alles wieder 'normal' war, doch wusste sie nicht ob sie in der Vergangenheit waren oder ob dies eine Zukunft war, in der sich herausstellen sollte dass die Welt doch nicht untergegangen war und der Planet den Namen Eternia doch zurecht trug. Und wer sagte überhaupt, dass dies hier 'ihre' Welt war?

Als Sara nach Agon rief schreckte Nylisa auf. Sara versuchte ihre Kräfte zu nutzen und wurde kurz darauf bewusstlos. Nylisa fing sie auf, bevor sie den Boden berühren konnte und legte sie sanft hin, ehe sie aufstand und zu Agon rüberging. Es sah nicht gut aus, doch sie wusste genug über den Spross von Cerberus. Sie ballte ihre rechte Hand und öffnete sie ruckartig und erneut erschien eine Flamme in ihrer Handfläche die größer war als die Kerzenflamme beim letzten Versuch. „Jetzt zeigt dir mal jemand, wie das gemacht wird!“, spottete sie in ihren Gedanken, während sie rüber zum Leichnam des Paladins sah und zeitgleich ihre brennende Hand auf das Fell des Dämonen auflegte. Ihre Aktion zeigte Wirkung, doch nicht so viel, wie sie sich gewünscht hätte. Sie konzentrierte sich stärker und merkte, wie die Flamme zwischen ihrer Hand und dem Fell Agons intensiver wurde und sie war sich sicher, dass ihr Plan aufging, doch einige Momente später war ihre Kraft komplett aufgebraucht und sie ging zu Boden, jedoch nicht bevor sie sich selber abstützen und den Fall abschwächen konnte. Sie bemühte sich, sich auf ihren Rücken zu drehen und blickte geradewegs in den blauen Himmel über ihr.

Zweifel kamen in ihr auf. Hatte sie das richtige getan? War ihr Wunsch, alle zu retten, vielleicht doch zu egoistisch gewesen? Wenn dies hier eine andere Zeit war, was wurde aus ihrer eigenen Gegenwart? Würde der Dämon nun weiter toben und die Welt vernichten? Oder war dies hier ihre Gegenwart und sie hatte den Dämonen tatsächlich besiegt? Aber wie soll sie das Land zeitgleich so sehr geheilt haben, dass von dem Kampf absolut keine Spur mehr übrig war? Es waren so viele Fragen in ihrem Kopf, dass sie gar keinen Platz dafür hatte sich um das zu kümmern, was in diesem Moment wirklich wichtig war: Was war mit den anderen, die hier um sie herum verteilt ohnmächtig herumlagen? Sie atmete schwer, denn die Magie die diese Leben gerettet hatte hatte sie schon komplett erschöpft und statt einen Moment Ruhe zu genießen hatte sie innerhalb weniger Minuten ein Leben beendet, ein weiteres sicherstellen können und hoffentlich ein drittes gerettet. Die Welt hatte viel von ihr abverlangt und es würde sicherlich nicht schaden, wenn sie wenigstens für einige Momente ihre Augen schließen würde.

Doch sie hatte Glück. Ihre selbst auferlegte Bürde, die anderen zu schützen, war ihr in dem Moment wo sie selber ohnmächtig geworden war von anderen genommen worden. Einer ihrer Mitstreiter, ein menschlicher Panther, war inzwischen zu sich gekommen und hatte sich im Schatten einer Baumkrone bereits nützlich gemacht und ein Auge auf die Gruppe geworfen. Es dauerte nicht lange, bevor auch eine Halbelfe zu sich gekommen war, sich den Staub von den Klamotten geklopft hatte und sich nach anfänglicher Verwirrung über den aktuellen Status am selben Baum wie der Panthermensch niedergelassen hatte. Das Knurren aus dem Baum hatte sie natürlich nicht überhören können. „Muru! Ich bins, Io. Entspann dich!“, ließ sie den Panther wissen und das Knurren stummte ab. „Gut so. Wenn du dich beschweren willst, dann kannst du normal mit mir reden, wie jeder andere auch!“, tadelte sie den Tiermenschen, obwohl sie genau wusste, dass Muru stumm war und bis auf Knurrlaute nicht wirklich mit den anderen interagieren konnte. Muru rollte mit den Augen, pflückte eine der Eicheln vom Baum und warf sie Io gegen den Kopf. Diese schimpfte erst, ehe sie lachte. „Hey Muru. Keine Ahnung, was hier vor sich geht, aber sobald wir sicher sein können dass die anderen sicher sind sollten wir hier verschwinden. Ich will wissen, was hier los ist. Am besten ohne die anderen. Aber wir können sie nicht hier herumliegen lassen.“ Mit einem Satz sprang der Panther aus der Baumkrone und landete neben Io und ihrem Langbogen auf dem staubigen Boden, ehe er mit etwas Mühe die Buchstaben „OK“ in den Staub gekratzt hatte.
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Eternia Empty Re: Eternia

20.07.23 19:41
Diese Schwärze und Leere kannte Agon. Das Loch in seinem Herzen, das allzu gern alles um sich herum verspeiste und keine Grenzen kannte. Die Erschöpfung hatte sich breit gemacht und es hatte ihn im Kampf sichtlich mehr Kraft gekostet, seine Form zu behalten, als er es überraschenderweise gekannt hatte. Es war daher nicht sonderlich überraschend, dass er einfach nicht mehr konnte, nachdem er einen starken Schlag abgefangen und die Kontrolle verloren hatte. Für seine Arroganz und Selbstgefälligkeit bekannt, nahm er gerne Kämpfe an und war ein mächtiger Mitstreiter. Doch in einem aussichtslosen Kampf würde auch er irgendwann bemerken, dass er eben nicht unaufhaltbar war.
Vielleicht war aber auch seine letzte Sorge um Sara sehr groß gewesen. Von der Gruppe war er einer der wenigen, der wusste, dass sie Visionen sah und vermutlich war er einer der wenigen, der dies auch zu erkennen wusste. Mit seinem letzten Blick auf Sara, sah er sie zusammenbrechen. Nicht so, wie jemand ihr einen mächtigen Schlag verpasst hatte… Sondern eben so. Trotzdem war er einfach müde, erübrigte keine Kraft seine engste Freundin aufzufangen. Ihr Fall, sein Fall, war in diesem Augenblick der Schicksalsschlag, dass sie verloren haben. 
Von dem ganzen Theater hatte er daher nichts mehr mitbekommen. Vielleicht war er tot, vielleicht bewusstlos, er wusste es nicht. Er schwebte nur in seiner wiederkehrenden Erinnerung voller Demut und Trauer. Alleine hockend in einem dunklen Ort.
Nylisas helle Flamme holte ihn in seiner Dunkelheit ein. Der Höllenhund riss seine Augen auf, sein Fell glänzte wieder, zwar in einer schwachen Flamme, aber es glänzte wieder.
Der Dämon richtete sich blinzelnd auf und fletschte sofort die Zähne, machte sich auf die nächste Gefahr bereit, doch bis auf Lisa, die neben ihm zusammenbrach, sah er nichts Bedrohliches. Vermutlich hatte sie ihm gerade das Leben gerettet, er wusste es nicht. Das grelle Licht der Sonne blendete ihn, der klare Himmel und die idyllische Geräuschkulisse ließen ihn instinktiv begreifen lassen, dass irgendetwas nicht stimmte. Doch das war tatsächlich zweitrangig.
Der Dämon betrachtete Lisa, drückte ihr bewusstloses Gesicht mit der Schnauze. Dankend leckte er ihr Gesicht ab und stellte für sich fest, dass sie noch wenigstens am Leben war. Er tapste zu den anderen, die auf dem Boden lagen. Mit großer Genugtuung stellte fest, dass der Paladin tot war.
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21.07.23 0:12
Nachdem auch Nylisa bewusstlos geworden war mussten einige Stunden vergangen sein, ehe sie wieder zu sich kam. In der gesamten Zeit hatten nicht nur Muru und Io auf die Gruppe aufgepasst, sondern auch Agon war wieder zu sich gekommen. Die pralle Mittagssonne war inzwischen einer wesentlich angenehmeren Nachmittagssonne gewichen und langsam kam Nylisa wieder zu sich.

Ihre Muskeln fühlten sich matschiger an als jemals zuvor in ihrem Leben. Sie versuchte sich aufzurichten, doch weiter als sich in eine sitzende Position zu bringen kam sie nicht. Auch wenn das Licht etwas angenehmer geworden war, so tat es ihr dennoch in den Augen weh, was sie dazu brachte sich ihre Augen zu reiben. Noch immer nicht ganz bei Bewusstsein merkte sie ebenfalls nicht, dass ihre Kapuze vom Kopf gerutscht war und ihre beiden Hörner nun gut sichtbar waren. Sie blickte sich um und anscheinend waren fast alle anderen ebenfalls zu sich gekommen und.. weg. Verwirrt blickte sie sich um, aber es dauerte nicht lange, ehe diese Verwirrung verschwunden war. Natürlich würden die anderen nicht bleiben. Es gab nichts mehr zu tun und niemand wusste, wo sie nun waren, also ergab es in ihrem Kopf zumindest Sinn, dass der Rest sich wieder auf den Weg gemacht hatte. Sie startete einen neuen Versuch sich aufzurichten und wackelte zwar ein wenig, doch dann sprang Muru mit einem Satz zu ihr und half ihr, das Gleichgewicht zu finden. „Danke dir, Muru.“, murmelte sie und der Panther nickte bloß.

Io war ebenfalls aufgestanden und aus dem Schatten des Baumes getreten. „Dann sind jetzt auch die letzten wieder zu sich gekommen, hm?“, sprach sie und stand wenige Schritte später direkt vor Lisa. Io war etwas größer, so dass sie nicht bloß eine etwa freche Zunge hatte, sondern auch auf Lisa hinabblickte, was ihr nicht sonderlich gefiel. „Bist du den Sturkopf also endlich los geworden, was Lisa?“, lachte Io und nickte mit dem Kopf rüber zu der Stelle, wo vorhin noch der Paladin lag. Muru und sie hatte ihn jedoch etwas weiter weggeschliffen und seinen Kadaver beerdigt. „Er war es selbst Schuld. Sicherlich hat er wieder den strahlenden Held raushängen lassen und anscheinend ging er dieses Mal zu weit. Rayn, du Idiot...“, führte Io fort. Nylisa nickte zunächst nur, dann schilderte sie auch Io die Situation. Diese antwortete bloß, in dem sie ihre Hand auf Nylisas Kopf legte und ihr wild durch die Haare fuhr. „Mach dir nichts draus. Ich hätte nur gerne gesehen wie du ihm sein loses Mundwerk gestopft hast.“ Io grinste, dann klopfte ihr Muru auf die Schulter und nickte mit dem Kopf in die Distanz. „Ist ja gut, Muru.“, grummelte sie, dann wand sie sich wieder Lisa zu. „Muru meint, du sollst Acht auf die zwei da geben.“ und blickte in Richtung von Agon und Sara. „Immerhin machen wir jetzt ebenfalls einen Abflug. Wir haben schon genug Zeit hier verschwendet um auf euch Schnarchnasen aufzupassen und da draußen gibt es so viel, was von uns gesehen werden will. Wir laufen uns sicher nochmal über den Weg, Lisa. Und auch ihr anderen!“

Mit diesen Worten waren Io und Muru blitzschnell verschwunden. „Bemerkenswert, wie gut diese zwei zusammenarbeiten können, wenn sie doch nur wollen.“, murmelte Nylisa, dann ging sie zu den letzten beiden Mitgliedern der Gruppe, die noch anwesend waren. „Ich hoffe euch beiden geht es etwas besser.“, sagte sie freundlich und fing an zu grinsen, während sie versuchte herunterzuspielen, dass sie ebenfalls bewusstlos geworden war.
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21.07.23 15:24
Io und Muru machten einen guten Job und gaben besonders acht, dass auch nun jeder Einzelner wieder zu Kräften kommen konnte. Und nachdem die meisten wieder zu sich gekommen waren, zerstreute sich die Truppe. Überraschenderweise irritierte das Agon, allerdings konnte er es ihnen nicht verübeln. Das große Ungeheuer von einem Dämon war weg und die Welt war scheinbar wieder normal. Es hinterfragte auch niemand irgendwie dies außergewöhnlich. Io und Muru fanden es scheinbar ebenfalls seltsam, aber sie kommunizierten offen, dass sie wenigstens auf ihre eigene Faust sich erkunden wollten.
Agon hatte ein kleines Lagerfeuer zusammen gescharrt, während er auf die anderen gewartet hatte. Sie hatten die Bewusstlosen beisammen getragen und Agon ruhte mit seiner Schnauze auf den Pfoten neben der bewusstlosen Sara. Ab und zu schielte er auf die Landschaft aufmerksam. Ihm war das Ganze noch nicht geheuer.
Nylisa und Sara wurden wieder wach. Während Lisa sich von Io und Muru verabschiedete, sammelte sich Sara noch erschöpft.
Ich denke es geht erst Mal… Danke. Und dir?”, antwortete Sara. Agon nickte.
Lasst uns auch gleich aufbrechen, ich frag mich wo wir sind”, murmelte er nur.
Sara erhob sich und schüttelte ihre Kleidung sauber. Vielleicht war es keine so dumme Idee den Standort zu wechseln. Verunsichert blickte sie sich um.

Du weißt wirklich nicht mehr, wohin du uns gebracht hast?”, fragte Sara vorsichtig Lisa.

Was.. wie hast du das überhaupt nun gemacht?”, ergänzte Agon.
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21.07.23 23:18
Nylisa ließ sich ebenfalls in der Nähe des Lagerfeuers nieder und starrte abwesend auf die Ebene, die sich am Fuß des Berges lang zog. Sie blickte Io und Muru hinterher, die schnell verschwunden waren und dann wanderte ihr Blick zu den letzten beiden Anwesenden. Sie nickte auf die Frage, wie es ihr ging bloß, dann sagte sie knapp „Ich denke schon.“ Auf die Aussage, dass sie sich besser auch auf den Weg machen sollten, hatte sie erneut bloß genickt.

Ihre Gedanken liefen ihr die ganze Zeit davon, denn kaum hatte sie sich nach dem Vorschlag erhoben war sie mental wieder wo anders. Die Frage, wohin sie die Gruppe gebracht hatte, hatte sie wieder zurück ins Hier und Jetzt gezogen. „Nein. Ich weiß nicht, wo wir sind. Ich weiß nicht einmal, was ich gemacht haben soll.“ Auf die Frage, wie sie das alles angestellt hatte, hatte Lisa auch keine Antwort. „Ich weiß nicht mal wirklich, was passiert ist. Rayn sagte mir, ich hätte irgendetwas getan. Und das, während er wütender auf mich war als sonst. Das war bevor er überhaupt bemerkt hatte, dass Ilyana verletzt war.“ Sie versuchte sich zu erinnern, was passiert war, aber es war als wäre sie wie eine Puppe gesteuert worden und sie konnte sich an nichts aus diesem Moment erinnern. An fast nichts, zumindest. „Ich weiß nur, dass es ein grelles Licht gab. Und dann war da erstmal... nichts. Gar nichts. Als ich einen Moment später die Augen aufgerissen hatte, waren wir alle hier.“ Sie dachte an Ilyana. „...fast alle.“ Nylisa versank in Gedanken und sah eine Vision, zumindest dachte sie es, doch sah sie nicht Momente aus der Zukunft, sondern aus der Vergangenheit – in einer Perspektive, die nicht ihre eigene gewesen war.

Von allen Leuten aus der Gruppe hatte Ilyana es am wenigsten verdient, doch jeder aus der Gruppe wusste genau, worauf sie sich eingelassen hatten. Die Magierin war eine gute Seele gewesen und zeitgleich auch der Puffer zwischen Rayn und dem Rest der Gruppe. Der Paladin hätte schon lange versucht, einen der Dämonen anzugreifen, wäre sie nicht immer da gewesen um ihn in Zaum zu halten. Obwohl sie ebenfalls keine Anbeterin seines Gottes gewesen hatte hatte Rayn großen Respekt vor der Elfe. Doch all das hatte aufgehört, als der Paladin die Elfe blutend am Boden liegen sah. Das einzige Mitglied aus der Gruppe das er duldete lag schwer verletzt vor ihm und ihm waren die Hände gebunden. Er konnte ihr nicht helfen und Nylisa war schuld daran. Sie musste es gewesen sein. Es konnte nur ihre Schuld gewesen sein, immerhin stand sie noch auf den Beinen während selbst er von den Beinen gerissen wurde. Rayn schrie die Dämonin an, dieses Mal komplett ohne Filter. Sein Filter war immerhin verblutet, während er versuchte, genau dies zu verhindern. Er stand auf und in der selben Bewegung merkte er, dass er seine Waffe zog. Er ging geradewegs auf die Dämonin zu und er merkte, sie sein Arm sich in die Höhe bewegte, nur um kurz darauf wieder zu fallen – und sein Ziel zu verfehlen. Sein restlicher Körper folgte und bevor er sich panisch zu seiner Widersacherin umdrehen konnte wurde es kalt.

Ein stechender Schmerz holte Nylisa zurück. Es fühlte sich fast an, als hätte ihr Messer ihre eigene Kehle durchtrennt. Sie schüttelte sich, angewidert von dem Gefühl dass das Messer hinterlassen hatte. Mit ihrer Hand hielt sie ganz klar die Stelle fest, die Rayn zum Verhängnis geworden ware. Ihre bereits bleiche Haut hatte einen noch farbloseren Ton angenommen. „Ich... wir sollten noch einen Moment bleiben.“, sagte sie und sank vorsichtig zu Boden. Erneut machten sich wieder viele Fragen in ihrem Kopf breit, allen voran eine einzige: Warum passierte ihr das alles?
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28.07.23 15:19
Vermutlich wollte gerade wirklich niemand in Lisas Haut stecken. Es muss ein wirklich unschönes Gefühl sein, nicht zu wissen, wie etwas passiert ist und vor allem, was offensichtlich mit dem eigenen Handeln zu tun hat. Es zeigte Sara, dass Nylisa eben genau das Gegenteil von dem war, was Rayn oft ihr und den anderen Dämonen vorgehalten hatte: Morallose und zerstörerische Wesen, deren Ziel war, alles, was sein Gott ihm gegeben hatte, zu zerstören.
Und das war vermutlich der Punkt, warum dieser Paladin am Ende sich vergessen hatte und endlich umsetzen wollte, was seine vermutlich beste Freundin ihn davon abgehalten hatte: Die Widersacher zu töten. Er brauchte in seinem Wahn nur einen Grund es tun zu dürfen.
Agon schien ein wenig ungeduldig zu wirken, daher suchte Sara seinen Augenkontakt und nickte Richtung Wald. Das Höllenwesen rollte mit den Augen, erhob sich und verschwand zwischen den Büschen. Sara selbst baute sich vor Nylisa auf, nur um sich ihr gegenüber auf dem Boden bequem zu machen, um dann auf gleicher Augenhöhe mit ihr zu sprechen.
Sie legte der Dämonin sanft die Hände ums Gesicht, um den Trauerkloß anzuheben, damit sie ihr ins Gesicht blicken konnte. 
Wir waren dabei zu verlieren. Nicht nur wir als Gruppe… Sondern auch diese Welt. Wie es auch geschehen war, was es war und wie auch immer du das angestellt hast, es hat uns für einen Moment gerettet. Und…. Dass wir Ilyana verloren haben, ist nicht deine Schuld. Selbst wenn er seinen Heilzauber auf sie hätte wirken können, so hätte er sie nicht retten können. Ich habe es analysiert, wie ich es nur konnte… Sie ist an zu tiefen Wunden gestorben. Befallen von einer noch dunkleren Magie, als dass ich es kenne. Es ist leider ein Verlust, der sich zu den anderen summiert… den niemand von uns hätte verhindern können”, lächelte Sara traurig und ließ Nylisas Gesicht los, weil sie dann doch Angst hatte, dass sie in der Hinsicht übergriffig gewesen sein könnte.
Ein kurzer Moment der Trauer schlich sich ins Saras Augen, die nun langsam auch in die Ferne wanderte. Die Gruppe hatte einfach wirklich in letzter Zeit den einen oder anderen verloren.
Kain, Lilifel, Anwyd, Jain, Hayti, Cassim und nun Ilyana und Rayn. Namen, an jeden einzelnen konnte Sara sich erinnern. Es war ihre Pflicht, sie im Herzen weiterhin beizubehalten, nur so konnte sie ihnen Dank und Respekt erweisen, für das, was sie gemacht hatten.
Eine Bewegung aus dem Augenwinkel riss sie zurück ins Hier und Jetzt. Agon kehrte mit einem Stück Hohlholz, dessen Hohlraum mit Beeren und einem erledigten Vogel war,  im Maul aus dem Wald wieder. Anscheinend ging der Höllenhund davon aus, dass sie hier noch länger ihre Zeit verbringen würden, so sorgte er für Proviant. 
Wie er das wohl gesammelt hatte?, fragte sie sich amüsiert.
Wenn du ihn nicht von seinem Elend befreit hättest, hätt ich es irgendwann gemacht, weil er nur Gründe gesucht hatte, uns umbringen zu können”, brummte Agon auf seine Art Lisa gut zuzusprechen.
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30.07.23 18:37
Saras Worte hatten Nylisa aus ihren Gedanken gerissen, in denen sie so tief steckte, dass sie nicht einmal gemerkt hatte, wie Sara Lisas Blick in ihre Richtung geleitet hatte. Lisa wusste genau, dass Ilyanas Tod nicht ihre Schuld war und jegliche Schuldzuweisung nur von einer Person ausgegangen war, die nun ebenfalls nicht mehr war. Über diese Ironie musste sie innerlich lachen, denn an Rayns Tod hatte sie sehr wohl Schuld. Saras Worte bauten Nylisa auf und die 'Farbe' in ihrem Gesicht war zurückgekehrt, doch das wesentlich 'buntere' Schneeweiß war schnell einem Rot gewichen. Ihr war es etwas peinlich, dass man sie so aufmuntern musste. Auch das Lob, dass sie diese Welt zumindest für den Moment gerettet hatte fühlte sich nicht an, als wäre es verdient gewesen. Rayn hatte zwar behauptet, dass es ihre Schuld war, eine erneute Schuldzuweisung von dem Ritter in glänzender Rüstung. Doch was war schon an den Worten dran, die aus diesem Mund kamen, gesprochen von dieser Schlangenzunge? Es war jedoch genug. Es reichte ihr. Dieses Monster war nun nicht mehr und sie wollte keine weitere Sekunde mehr damit verschwenden, an Rayn zu denken, auch wenn er mithilfe der anderen auch gute Dinge getan hatte. Und nun hatte er sich einigen von ihnen angeschlossen und die ewige Ruhe gefunden.

Lisa biss sich auf die Unterlippe, um sich gewaltvoll aus diesen Gedanken loszureißen. „Danke, Sara.“, flüsterte sie laut genug, dass Sara es problemlos verstehen konnte. Sie versuchte Sara zum Dank ein Lächeln zu schenken, doch es war nicht schwer zu übersehen, wie schwer sie sich damit tat, vor allem wenn man die Gesamtsituation bedachte. Ein leises Rascheln in der Nähe stahl sofort ihre Aufmerksamkeit. Es war Agon, der mit Proviant wiedergekommen war. Dass er kurzzeitig verschwunden war hatte Lisa natürlich nicht bemerkt. Er hatte den Proviant neben der Gruppe niedergelegt und dann auf seine Art versucht, Lisas Tat ins richtige Licht zu rücken. „Ich wünschte, ich hätte es nicht tun müssen. Geschweige denn du, hätte ich es nicht gemacht. Er war stark, aber wir hätten ihn gar nicht erst in unserer Mitte dulden dürfen.“ So sehr sie sich versuchte von dem Thema loszulösen, es gelang ihr einfach nicht. Es gab Gesprächsstoff und sie wusste genau, dass dies nur gelöst werden konnte wenn sie nun darüber reden würden. „Er war ein Klotz an unserer aller Beine. Und ich weiß genau dass der Großteil unserer Gruppe ihn nur akzeptiert hatte, weil wir Ilyana brauchten. Sie war wichtig, er war es nie.“ Der Schmerz in Lisas Worten, dem sie nun freien Lauf ließ, saß tief. „Er hat so viele Leben auf dem Gewissen. Wir hätten nicht so viele verloren, wäre er nicht gewesen. Ilyana war so sehr beschäftigt damit, ihn an der Leine zu halten... Wer weiß wo wir nun wären, hätten sich alle auf ihre Aufgabe konzentrieren können statt sich über diesen Fanatiker aufzuregen?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Es ist aber auch egal. Er ist weg, Ilyana ist weg, die anderen sind weg. Wir können nichts daran ändern. Wir sollten uns besser darauf fokussieren zu gucken, wo wir sind.... oder wann.“
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07.08.23 15:05
Auf Lisas Dankbarkeit erwiderte Sara mit einem liebevollen Lächeln und nahm es der Dämonin auch nicht übel, dass diese sich schwieriger zu einem zwingen konnte. Normalerweise war Sara ein recht neutral ausgerichteter Mensch, der sich nicht schnell dazu ringen lässt andere in Schubladen zu stecken. Aber Rayn hatte es. Er war aber auch leider gefährlich.
Daher war das, was nun Lisa über den Paladin ausdrückte, durchaus etwas, was Sara nicht neu war. Höchstens Agon hatte dies damals in etwa kürzerer und brutaler Art und Weise so ähnlich gesprochen.
"Traurigerweise hast du in allem Recht", stimmte Agon kurz und knapp zu, so war für ihn auch das Thema durch. Sara kümmerte sich um das gesammelte Zeug, was Agon mitgebracht hatte und ließ das Fleisch nach dem aussäubern über dem Feuer grillen. Hierzu hatte sie einige Kräuter drumherum gewickelt, was dem Fleisch würze verleihen sollte. Der Höllenhund machte es sich abseits im Schatten bequem und ruhte seine Schnauze auf den Pfoten aus.
"Wie meinst du mit... wann? Ich spüre die Magie und dass ich ihr mächtig bin, aber das arkane Chaos hat Schwingungen, die ich so nie gespürt habe und irgendwie kostet es mich mehr Kraft diese unter Kontrolle zu halten. Es fühlt sich so verdammt unangenehm an, als wäre ich wie damals, ein junges Mädchen, das nicht weiß, wie sie damit umgehen soll", etwas trauriges hallte in ihren Worten, während sie versuchte zu begreifen. Aber ja, Lisa hatte Recht. Sie sollten sich auf das hier und jetzt konzentrieren.
"
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08.08.23 22:29
Nylisa zuckte mit den Schultern. „Ich.. weiß nicht. Es fühlt sich nicht an, als wäre das hier unsere Zeit.“ Sie blickte sich erneut um, achtete dieses Mal auf jedes Detail und merkte dadurch erst jetzt, dass sie irgendwie Recht mit diesem Gefühl hatte. „Die Kampfspuren... sie sind komplett verschwunden. Wir sind auf jeden Fall nicht da, wo wir sein sollten.“ Die Stelle sah bis auf die fehlenden Kampfspuren absolut identisch aus, fast als wäre der Kampf noch nicht geschehen – oder schon lange vorbei. Noch bescheuerter klang die dritte Idee die Lisa hatte. Die, die sie hatte, bevor sie in Ohnmacht gefallen war: Vielleicht war das hier die Gegenwart, aber nicht 'ihre' Gegenwart. Vielleicht waren sie irgendwie in eine alternative Zeitlinie gerutscht. Sie konnte sich das alles auf jeden Fall nicht erklären. „Wenn dies hier wirklich unsere Zeit ist, dann hat sich das Land schnell von der Apokalypse erholt. Was auch immer passiert ist seit der Titan verschwunden ist, es fühlt sich nicht richtig an dass hier alles so heil aussieht.“ Ihr Blick wanderte in das Feuer über dem das Fleisch schmorrte und sie schien geistig wieder abwesend zu sein, ehe sie sich auf die Oberschenkel klopfte, als wäre sie bereit zu gehen. „Wir sollten hier noch ein wenig Pause machen. Vielleicht kommt ja irgendwer von den anderen zurück – und wenn nicht, dann sollten wir morgen früh das selbe tun, was Io und Muru getan haben. Was, wo oder wann auch immer dieser Ort ist, er will erkundet werden. Und vielleicht finden wir so auch Antworten auf unsere Fragen.“
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23.08.23 23:31
Eine blutige Faust rammt neben einem kaputten Degen den Boden, voller Zorn blickte Dewer dem Titan entgegen. Selbst mit all dieser Kraft, mit all der gebündelten Kraft dieser Truppe ist der Sieg nicht ihrer. Hatten sie sich so sehr verrechnet? Wie konnte es bloß dazu kommen? Er hatte doch extra noch Tränke und Salben hergestellt, die physische und magische Kräfte temporär verstärken und es war dennoch nicht genug. Wer hätte gedacht, dass die Macht dieses Titans so mächtig sei. Er schaut in die Gruppe. Die Gruppe denen er gestern noch versprach, dass diese Tinkturen nicht nötig seien, aber man lieber auf Nummer sicher geht. Es war hoffnungslos. Doch dann erklang eine Stimme.

„Eternia. Dass ich nicht lache. Wer sich diesen Namen für unsere Welt hat einfallen lassen hatte absolut keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen würde!”

Es war die Stimme der jungen Nylisa. Dewer kannte sie nur vom Namen her, er war eher auf der Rückbank geblieben, gab aber dennoch jegliche Zutat für Tränke und anderes gerne für die Gruppe auf. Dann erklang ihre Stimme erneut.

„Bitte verzeiht mir. Ihr alle.“

Dewer schloss nur für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete war es klarer Himmel und Sonnenschein. Er blinzelte ein paar mal ungläubig und merkte dass er im Gras lag. Er setzte sich aufrecht auf und schaute sich um, der Zylinder neben ihm wurde aufgehoben, prompt entstaubt und zurück auf den Kopf gepackt. Seine Wunden waren noch dort aber wenigstens hatte sein Degen eine volle Erholung gemacht. Er hebt ihn auf und machte sich auf den Weg. Zuerst fand er niemanden, doch er gab nicht auf. Langsam aber sicher schlichen sich Gedanken in seinen Kopf. Er stopfte sich zudem noch ein Gewächs in den Mund, dessen Enzyme schmerzen lindert.

Was ist wenn dies, das Jenseits ist? Vielleicht hat sich in den letzten Momenten des Nah-Blutverlusts doch das Delirium eingesetzt und mir nur weiß machen wollen, dass Nylisa noch ein Ass im Ärmel hatte... Nein diese Umgebung ist mir Bekannt. Dies ist nicht das Jenseits, und wenn doch dann braucht man hier mal nen Szenenwechsel."

Dewer wanderte den ganzen Tag, bis spät in die Nacht. Er war bis dahin niemanden begegnet den er kannte, nicht mal flüchtig. Doch dann sah er ein Licht, ganz klar der Schein eines Feuers.

Ein rhythmisches Klopfen war zu hören, nicht allzu fern von Nylisa und Sara. Ein stumpfes Klopfen als würde jemand etwas auf den Boden fallen lassen, jedoch folgte auf das stumpfe Klopfen ein Pfeifen melodischen Art. Schritte näherten sich jedoch kam mit den Schritten ein Gefühl von ungewöhnlicher Kälte. Tap, tap, tap. Das Klopfen näherte sich weiter und weiter. Je lauter es wurde, desto mehr schwämmt Nylisa und Sara eine Welle gewisser Vertrautheit über. Aus den Schatten hervor trat Dewer.

„Ah... Also ist dies nicht das Jenseits, oder es hat euch und mich in einen Topf geworfen. Eine Freude euch wiederzusehen die Damen."

Er nahm seinen Zylinder vom Kopf und verbeugte sich. Somit begrüßte der immer noch etwas blutverschmierte Dewer die beiden am Feuer.

„Ich dachte schon es wäre um uns geschehen. Vielleicht ist es das auch, wer weiß? Ist noch Platz am Feuer, oder muss ich durch die kalte Nacht wandern?"

Er schaute sich um und sah die Leiche von Reyn. Der arrogante Paladin... Dewer war noch nie jemandem begegnet, der sein Leben einer Gottheit widmete und dessen Blut doch so unrein sein konnte.
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